Ein charakteristisches architektonisches Element: die durchlöcherten Holzveranden
Die Seite des Casa dei Turchi, die dem Fluss zugewandt ist, ist mit großen Holzveranden geschmückt, die sich an ein typisches Element der traditionellen arabischen Architektur anlehnen: Fenster mit verzierten Holzgittern, Mashrabija genannt, die vom Mittelalter bis zum zwanzigsten Jahrhundert vor allem im Osten der arabischen Welt verbreitet waren.

Diese wurden auf der der Straße zugewandten Fassade der Wohnungen verwendet, damit die Frauen das Geschehen auf der Straße beobachten konnten, ohne gesehen zu werden. Diese Fensterkonstruktion, die teilweise aus der Verandafassade hervorragt, ist mit einem Schwingflügel aus durchlöchertem Holz versehen.
Historische Belege geben keinen Aufschluss über das Datum des Baus dieses durchlöcherten Schutzes, der die Balkone auf der Leno-Seite kennzeichnet und dem Gebäude den einzigartigen, nahöstlichen Charakter verleiht, der durch den Namen des Gebäudes „Casa dei Turchi“, Haus der Türken, bekräftigt wird.
In einer Zeichnung von Johanna von Isser Grossrubatscher aus dem Jahre 1836, in der das Casa dei Turchi dargestellt ist, sind Balkone mit einer Abdeckung erkenntlich und in der Grafik von Basilio Armani aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind die aus Pfosten bestehenden Brüstungen der Balkone deutlich zu sehen, die tatsächlich im Jahre 1870 eingeführt wurden. Nicht sichtbar sind hingegen die Abschlussklappen der Veranden, die zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt wurden, wie die Ausführung der Glasfenster bestätigt. Die durchlöcherten Schwingklappen stellten eine Lösung für das Verdunkelungsproblem dieser Fenster dar.